Philip Wills
Für ein umfängliches Verkehrskonzept mit Geschwindigkeitsreduzierung
Wir brauchen eine attraktive Innenstadt für Besucher und Einheimische mit interessantem Einzelhandel. Der Flächenfraß an der Peripherie muss reduziert werden. Ich befürworte mehr Solardächer auf Firmengebäuden.
Mit meiner Familie lebe ich seit 2020 in Hüfingen. Gebürtig aus dem Raum Stuttgart kommend und seit 2003 als Rechtsanwalt in mehreren Kanzleien vor allem in den Bereichen Straf- und Familienrecht tätig, verbrachte ich fast acht Jahre in Bremen und zog 2016 in den Landkreis Tuttlingen. Vom ersten Augenblick an haben wir das Städtchen gemocht mit seinem mittelalterlichen Stadtkern, seinem Weiher und dem Riedsee und atemberaubenden Ausblicken z. B. im Ortsteil Fürstenberg. Hier wollten wir leben, hier wollten wir sein.
Fast zeitgleich war ich erschrocken über den massiven, ungebremsten Verkehr mitten durch die Innenstadt und von den nicht minder belasteten Zu- und Abfahrtsstraßen. Dass bis heute noch immer keine 30er-Zone eingeführt wurde, obwohl dies in vielen Orten und Städtchen in der näheren und weiteren Umgebung vielfach schon normal ist, ist nicht nachvollziehbar. Trotz mehrmaliger Abstimmungen zu diesem Thema im Stadtrat: nach wie vor keine Verkehrsberuhigung! Das muss sich schnell ändern. Denn Ruhe, die Möglichkeit zu flanieren und nette Geschäfte und Dienstleister (z. B. eine Reinigung/Mangelstube, ein Ärztehaus usw.) aufzusuchen, ist für uns Hüfinger genauso attraktiv wie für unsere Gäste. Wer aber Hüfingen nur als schnelle Durchfahrtsstraße nutzt, um rasch auf die umliegenden Bundesstraßen zu kommen, nützt uns allen nichts.
Daher muss ein gutes und kluges Verkehrskonzept dafür sorgen, dass vorhandene und künftige Gewerbetreibende eine attraktive und gut frequentierende Kundschaft bekommen, die sich gerne in unseren Straßen und Gässchen aufhält und verweilen will.
Denn wer Hüfingen heute als Einwohner, Tourist und Besucher begeht, begegnet neben Lärm, Krach und Verkehr teilweise unansehnlichem Leerstand. Nirgendwo können z. B. die vielen Camper außerhalb der Öffnungzeiten Kleinigkeiten einkaufen. Und selbst während der Öffnungszeiten nur im Gewerbegebiet mit seinen Discountern. Wo Donaueschingen einen gut sortierten 24/7-Automatenverkauf mit Bio- und normalen regionalen Produkten anbietet, findet sich in Hüfingen nichts. Dabei haben wir gerade in unseren Ortsteilen und Nachbargemeinden eine Reihe attraktiver Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte, die in Donaueschingen vertreten sind. Diese wollen wir auch nach Hüfingen einladen.
Hüfingen lebt von seinem grünen Erscheinungsbild. Das Beispiel der Baumfällungen und Asphaltierungen zur Schaffung des Kreisels an der Schaffhauser Straße ist ein Sinnbild dafür, dass bis heute dem “fließenden” Verkehr größeres Gewicht beigemessen wird, als einer beschaulichen, schattigen Friedhofsruhe. Die bisherige Zufahrt zur Hauptstraße durch das historische Stadttor war eine grüne Visitenkarte unserer Stadt. Sie war einladend und freundlich. Sie ist es nicht mehr, kann es aber schnell wieder werden. Warum soll nicht z. B. jeder, der möchte, eine Baumpatenschaft übernehmen können? Neue Bäume pflanzen, Schatten und damit Verweilplätze zu schaffen, wäre ein erster Schritt und weitere können schnell folgen.
Hüfingen ist umgeben von großflächigen Gebäuden der verschiedensten Gewerbetreibenden. Für mich ist es naheliegend, diese riesigen Flächen für Solar und PV-Anlagen nutzbar zu machen. Dies erfordert natürlich ein energisches Zugehen auf die Betreiber, um diese davon zu überzeugen, Dach- und Wandflächen hierfür – ggf. auch gegen ein attraktives Entgelt – zur Verfügung zu stellen. Nicht weitere Grünflächen sollen mit derartigen Anlagen zugebaut und verbraucht, sondern vorhandene Flächen hierfür fruchtbar gemacht werden. Das schützt die Landwirtschaft und Natur und leistet gleichzeitig einen gewichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn Klimaschutz beginnt vor unserer Haustüre und in unserer Stadt und seinen Teilorten.
Die LBU tritt für Bürgerbeteiligung ein. Jeder einzelne Bürger soll seine Ideen einbringen und Hüfingen mitgestalten können. Wir möchten als LBU Raum geben und ansprechbar sein für die Belange jedes einzelnen Hüfingers. Nicht nur zum Sammeln von Ideen vor der Wahl, sondern vor allem in den fünf Jahren nach der Wahl. Denn Durchlässigkeit, Ansprechbarkeit und Transparenz sind unsere wichtigsten Angebote für alle Hüfinger gepaart mit Willen, im Stadtrat diese zu vertreten und durchzusetzen.
Eine starke LBU im Stadtrat bedeutet eine starke Wirkungskraft jedes Hüfingers.